Geräte

Nacheinander werden folgende Geräte vorgestellt:

Beatmungsbeutel, Überwachungsgerät, Absaugpumpe, Inhaliergerät, Sauerstoffflasche, Sauerstoffkonzentrator, Beatmungsgerät.

Tipp: Stecken Sie abends alle Geräte an den Strom, dann sind die internen Akkus am nächsten Morgen geladen.


Beatmungsbeutel / Ambubeutel

Bedienung

Den Beatmungsbeutel (oder auch Ambubeutel genannt) benützen Sie im Notfall. Wie dies geht, wurde Ihnen in einem Kurs gezeigt. Natürlich hoffen wir alle, dass dies nie nötig sein wird.

Trotzdem gehört der Beatmungsbeutel zum Alltag, denn wo immer Sie und Ihr Kind sind, gehört er dazu. Am besten versorgen Sie ihn in der Notfalltasche, dann wissen Sie, wo er ist.

Nehmen Sie den Beatmungsbeutel regelmässig in die Hand, zum Beispiel 1x pro Woche und gehen in Gedanken durch, wie Sie im Notfall vorgehen müssen. Tun Sie dies auch mit den anderen Personen, welche ihr Kind eng betreuen.

Folgende Fragen können Ihnen dabei helfen:

  • Wie erkenne ich den Notfall?

  • Wo ist der Beatmungsbeutel versorgt?

  • Wie stecke ich den Beatmungsbeutel aufs Tracheostoma?

  • Brauche ich zwischen Kind und Beatmungsbeutel eine Verlängerung (meist Gänsegurgel genannt)?

  • Ist der kleine Deckel der Gänsegurgel geschlossen? Er darf nicht offen sein, sonst kann keine Luft in die Lunge des Kindes gepresst werden!

  • Wie fest und wie schnell muss ich drücken? Gleich ein paar Mal ins Leere üben!

  • Wo bringe ich den Sauerstoff an, falls ich Sauerstoff zu Hause habe?

  • Kann ich den Beatmungsbeutel auf Dichtigkeit testen?

  • Kann ich den Beatmungsbeutel wieder zusammen bringen, falls ein Teil sich loslöst?

  1. Gänsegurgel und Deckel der Gänsegurgel

  2. Ansatz fürs Tracheostoma oder die Beatmungsmaske

  3. Beutel

  4. Luftreservoir bzw Sauerstoffreservoir

  5. Sauerstoffanschluss

Wartung

Kontrollieren Sie wöchentlich anhand des Dichtigkeitstestes, ob der Beatmungsbeutel immer noch funktioniert. Das geht folgendermassen: Verschliessen Sie mit Ihrer Hand den Ausgang, den Sie auf das Tracheostoma setzen würden. Dann drücken Sie den Beutel zusammen. Der Beutel lässt sich nun nicht leeren, die Luft im Beutel kann nicht entweichen. Somit ist der Beutel dicht und einsatzbereit.

Eventuell wurde Ihnen noch ein Filter und eine Gänsegurgel an den Beutel beim Ausgang für das Tracheostoma hingetan. Bei Verschmutzung respektiv Benutzung des Beatmungsbeutel müssen diese danach ersetzt werden.

Technisches Wissen

Babys, Kleinkinder, Schulkinder - sie alle wachsen und mit ihnen auch die Lunge. Je grösser das Kind und seine Lunge, desto mehr Luft muss mit dem Beatmungsbeutel in die Lunge gelangen. Deshalb gibt es verschiedene Grössen von Beatmungsbeuteln.

Hier sehen Sie drei Grössen:

  1. für Babys (bis max. 20kg Körpergewicht)

  2. für Kleinkinder und Kinder (bis max. 30kg Körpergewicht)

  3. für grosse Kinder und Erwachsene (ab 30kg Körpergewicht)

Wenn Ihr Kind gewachsen ist, sollten Sie beim Arzt nachfragen, ob Ihr Beatmungsbeutel noch für Ihr Kind geeignet ist. Tun Sie dies ein Mal pro Jahr.

Überwachungsgerät (Monitor/ Pulsoximeter)

Bedienung

Das Bedienen des Gerätes ist meist so voreingestellt, dass Sie nur Ein- oder Ausschalten müssen. Normalerweise sind Sie vom Pflegepersonal und / oder von der Firma geschult worden.

Damit Sie das Gerät korrekt benutzen können, sollten Sie die Einstellungen wissen, und die Alarmgrenzen kennen und verstehen.

Jedes Gerät braucht Strom oder Batterien. Laden Sie das Gerät stets über Nacht, oder achten Sie darauf, immer Batterien in Reserve zu haben. Lesen Sie nach, wie lange das Gerät ohne Strom in Betrieb sein kann, damit Sie unterwegs keine bösen Überraschungen erleben. Bei einigen Geräten kann auch ein Stecker nachbestellt werden, mit dem Sie ab dem Auto Ihr Gerät laden können. Dies ist bei längeren Fahrten, zum Beispiel für den Urlaub, interessant.

Wechseln Sie regelmässig (ca. alle 4-6 Stunden) die Lage des Sensors. Da der Sensor mit Licht funktioniert, wird der Sensor auch leicht warm. Mit der Zeit kann der Sensor also kleinste Verbrennungen oder Druckstellen auf der Haut erzeugen.

Technisches Wissen

Die meisten Kinder, welche mit einem Gerät überwacht werden, brauchen nur eine Überwachung der Sauerstoffsättigung.

Ein Finger oder ein Zeh wird mit einem Sensor umwickelt. Dieser Sensor sendet ein rotes und infrarotes Licht, welches durch den Finger/ Zeh leuchtet und auf der gegenüberliegenden Seite wieder auf einen Sensor trifft. Je nach Sättigungsgrad des Blutes mit Sauerstoff dringen verschieden grosse Lichtanteile durch den Finger/ Zeh. Daraus wird der Sauerstoff-Sättigungswert errechnet. Gleichzeitig können die Herzschläge erfasst und somit auch angegeben werden.

Die Sauerstoffsättigung wird in Prozent angegeben. Je nach Zustand und Alter Ihres Kindes wird es eine andere Grenze haben. Meistens ist die untere bei 90% oder 92%.

Das Gerät ist so ausgestattet, dass Sie mit einem Warnton auf das Unterschreiten der Grenze aufmerksam gemacht werden. Es gibt leider auch viele Messfehler, deshalb müssen Sie immer selbst noch nachkontrollieren, ob Ihr Kind wirklich zuwenig Sauerstoff erhält. Das Erkennen von Atemnot und Sauerstoffmangel erlernen Sie mit den Pflegenden im Spital.

Messfehler entstehen durch:

  • Starkes Umgebungslicht (den Sensorbereich vor direktem Sonnenlicht schützen)

  • Übermässige Bewegung des Kindes

  • Kalte Füsse/ Hände

  • Nagellack oder künstliche Fingernägel

  • Defekter Sensor

Absaugpumpe (zum Beispiel Clario/ Clario-Toni von Medela)

Bedienung

Die Bedienung der Absaugpumpe ist sehr einfach. Der Absaugvorgang selbst ist in der Rubrik Pflege erläutert.

Bevor Sie Ihr Kind absaugen, kontrollieren Sie, ob die Pumpe einen Sog aufbaut.

Häufig werden Sie nebst dem Pflegepersonal im Spital auch von der Firma selbst instruiert.

Wartung (für zu Hause)

Dies sind nur Empfehlungen, halten Sie sich an die Vorgaben, die Ihnen gegeben wurden.

  • Behälter: täglich Behälter leeren, ausspülen und dann in die Geschirrspülmaschine. Achten Sie darauf, dass Sie stets zwei Behälter haben, sodass Sie während der Reinigung des einen Behälters, dank dem Einsetzen des zweiten Behälters, schon absaugen können.

  • Einwegschlauch: alle drei Tage erneuern, bei Wärme und Sonneneinstrahlung (=Förderung des Keimwachstums) täglich.

  • Absaugkatheter: jedes Mal erneuern

  • Pumpe: wöchentlich aussen feucht abwischen.

Technisches Wissen

Akku:

  • maximale Akku-Betriebszeit von 50 min.

  • Während des Akku-Betriebs zeigt eine langsam blinkende LED an, dass der Akku bald entladen sein wird. Die Clario bleibt für eine kurze Zeit (ca. 10 Minuten) weiter in Betrieb, aber der Akku sollte so bald als möglich geladen werden.

  • bis der Akku wieder voll aufgeladen ist, dauert es ca. 5 Stunden

Ladezustand:

  • LED leuchtet nicht: Akku voll aufgeladen

  • LED Leuchtet: Akku wird geladen und die Pumpe ist am Strom

  • LED blinkt langsam: Akku bald leer, muss aufgeladen werden

  • LED Blinkt schnell: Akku defekt

Die Lebensdauer des Geräts beträgt drei Jahre.

Sogstärke:

  • Stufe min. ist für Babys (-18 kPa oder -131 mmHg)

  • Stufe med. ist für Kinder (-36 kPa oder -266 mmHg)

  • Stufe max. ist für Erwachsene (-80 kPa oder -595 mmHg)

Auf folgendem Link finden Sie die Gebrauchsanweisung Clario Toni für Patienten. Scrollen sie auf der Website nach unten, klicken sie auf die Downloads. Zuerst ist der Text auf englisch, der deutsche Textteil beginnt Seite 38!

Inhaliergerät (zum Beispiel Aerogen pro/solo)

Bedienung

Die Bedienung des AerogenPro ist einfach. Den blauen Einschaltknopf kurz drücken, um den 15minuten Modus zu wählen. Für den 30minuten Modus muss der Einschaltknopf 3 Sekunden lang gedrückt werden.

Medikamente oder nur physiologische Kochsalzlösung (NaCl 0.9%) in die Verneblereinheit einspritzen und starten.

Sie erkennen das Funktionieren des Gerätes daran, dass "Nebel" entsteht.

Während des Inhalierens sollte das Verneblerteil waagrecht gehalten werden.

Dies ist das Gerät: Schwarzes Kabel für Stromanschluss und graues Kabel an die Verneblereinheit, welches bei untenstehendem Foto bei der Nr. 2 eingefügt wird. Nr. 1 ist die Öffnung für das Einspritzen der Medikamente.

Unter der Rubrik Pflege für Eltern/ Inhalieren sind die verschiedenen Teile des Inhaliergerätes erwähnt und zusammengesteckt.

Wartung

Je nach Material ist die Wartung verschieden. Einwegmaterial kann laut Hersteller zu Hause bis zu 28 Tage benutzt werden, sofern nicht mehr als vier mal pro Tag inhaliert wird. In Spitälern ist dies aus hygiensichen Gründen natürlich deutlich weniger lang. Wenn Medikamente beim Inhalieren mitverabreicht wurden, kann mit NaCl 0,9% ins Leere nachverneblet werden, um Medikamentenreste zu lösen.

Nach jedem Gebrauch alle Teile auseinanderstecken und mit Wasser (zu Hause) ausspülen. Im Spital bitte kein Leitungswasser benützen sondern Aqua dest. Danach auf Tuch trocknen lassen.

Das Gerät selbst ein Mal pro Woche feucht abwischen.

Technisches Wissen

Der AeronebPro hat eine interne Batterie. Nach vollständiger Ladung (ca. 4Stunden) kann das Gerät während 45min ohne Strom im Einsatz sein.

Inhalierflüssigkeiten unter 3ml können mit dem 15minuten Modus verabreicht werden, über 3ml sollte der 30minuten Modus gewählt werden.

Die Flüssigkeit kann schon nach weniger Zeit als die Zeit des Modus aufgebraucht sein, das ist okay.

Der AerogenPro kann auch mit einem Beatmungsgerät benützt werden.

Firma Inspiration-Medical.de Bedienungsanleitung

Sauerstoffflasche

Sauerstoffflaschen oder Sauerstoffbomben sind unter Druck gefüllt mit Sauerstoff. Die Flaschen sind oben weiss als Kennzeichnung von Sauerstoff (teils veraltet noch blau). Es gibt verschieden grosse Flaschen, im Spital bis zu 50Litern pro Flasche. Zu Hause sind es meist 2- oder 5-Liter Flaschen. Die vorhandene Inhaltsmenge wird in bar angegeben. Aus diesen zwei Angaben (Liter und bar) und dem Bedarf des Kindes kann jeweils ungefähr ausgerechnet werden, wie lange der Sauerstoff in der Flasche reicht. Die Rechnung lautet:

Angabe Liter mal aktueller Barstand gleich Sauerstoff in Litern. Dann Sauerstoff in Litern geteilt durch den Verbrauch des Kindes.

Als Beispiel: Eine 5-Liter Flasche hat noch 100bar. Das Kind verbraucht 2l/min.

Rechnung: 5x100=500 500:2=250min.

Die Flasche reicht also noch für cirka 4 Stunden.

Auf dieser Flasche für den Heimgebrauch ist auf dem gelben Etikett gleich eine Tabelle aufgeschrieben, welche angibt, wie lange eine volle Flasche mit verschiedenen Verbrauch (L/min.) reicht.

Sauerstoff-Konzentrator

Es gibt verschiedene Sauerstoff-Konzentratoren. Die Bedienung und Wartung ist meist sehr einfach. Sie wird Ihnen stets von der Firma bei der Lieferung erklärt und vorgezeigt. Diese Geräte funktionieren generell so, dass sie den vorhandenen Sauerstoff aus der Luft nehmen und dann konzentriert abgeben. Je nach Gerät sind die Einstellungen ab 1Liter Sauerstoffgabe. Einige können auch noch mit kleineren Stufen beginnen. Bei Homecare-Medical können Sie sich die Modelle anschauen.

Füllstation für Sauerstoffflaschen

Die Firmen bieten in der Regel auch gleich die Option an, Sauerstoffflaschen selber auffüllen zu können. Die Sauerstoffflaschen benötigen Sie für unterwegs (evtl. auch nur als Reserve). Folgendes Bild zeigt so eine Füllstation.

Beatmungsgerät

Es gibt mehrere Geräte, die von verschiedenen Firmen angeboten werden.

Diese Heimgeräte sind meist etwas weniger komplex und können nicht ganz so intensive Beatmungsvarianten anbieten, wie die Geräte der Spitäler. Das ist so auch ganz okay, schliesslich ist ein heimbeatmetes Kind auch deutlich stabiler in seinem ganzen Zustand als wenn es krank im Spital ist. Meistens können diese Heimgeräte verriegelt werden. Das heisst, dass gewisse Eingaben nur gewollt verändert werden. Somit ist mehr Sicherheit gegeben und kleine Geschwister können nicht unabsichtlich das Heimgerät in seinen Einstellungen verändern.

Eltern werden sehr gewissenhaft für so ein Gerät geschult. Fragen Sie mutig immer wieder nach, wenn Sie etwas nicht verstehen und beobachten Sie die Pflegenden. Nehmen Sie Veränderungen der Einstellungen wahr und beobachten Sie, was diese bei Ihrem Kind auslösen: so werden auch Sie mit der Zeit zum Experten bei der Bedienung dieses Gerätes in Bezug auf Ihr Kind.